Die verschiedenen Krebstherapien, können zu sichtbaren und fühlbaren Veränderungen des Erscheinungsbildes führen.
Das eigene Körperbild kann sich verändern und damit zusammenhängend die Selbstwahrnehmung. Diese Veränderungen können sehr belastend sein, da sie manchmal dauerhaft bestehen bleiben.
So können zum Beispiel Operationen, Chemotherapien oder Strahlentherapien einen Einfluss auf das Erscheinungsbild haben. Äußere sichtbare Veränderungen werden häufig als belastend erlebt, welches ebenfalls Auswirkungen auf die Intimität haben kann.
Sich wohl zu fühlen und sich als attraktiv zu empfinden steigert das Selbstbewusstsein, hilft Kraft zu schöpfen und fördert letztendlich den Heilungsprozess. Viele Organisationen bieten daher inzwischen Hilfe an wie Kosmetikseminare, Pflege- und Haarprogramme oder Beratung bei der Wahl von Prothesen und Perücken. Schon einfache Tricks und Tipps können helfen sich wohler zu fühlen - und die Gewissheit, dass viele Veränderungen nur vorübergehend sind.
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Deutsche ilco – Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörige
Intimität
Informationen und Unterstützung finden Sie in den ausgezeichneten Ratgebern des Krebsinformationsdienstes
Weibliche Sexualität und Krebs - Ein Ratgeber für Patientinnen und ihre Partner des Krebsinformationsdienstes
Männliche Sexualität und Krebs - Ein Ratgeber für Patienten und ihre Partnerinnen des Krebsinformationsdienstes
Je nach Art der Krebserkrankung und der notwendigen Therapien kann die partnerschaftliche Intimität eingeschränkt werden. Anhaltende, behandlungs- oder erkrankungsbedingte sexuelle Funktionsstörungen oder psychische Problemstellungen wie eine Veränderung des eigenen Körperbilds, können eine Herausforderung für die Betroffenen darstellen.
Große Verunsicherung der Intimität wird zum Beispiel bei den meisten Brustkrebs-Betroffenen erlebt. Hat die Patientin durch die Behandlung die Brust verloren, ist die Situation meist besonders schwierig. Die Brüste sind schließlich nicht nur ein wichtiges Körperteil, sondern das Symbol für Weiblichkeit. Viele brustamputierte Frauen haben Befürchtungen wie zum Beispiel: Gefalle ich ihr/ihm noch? Wirke ich noch anziehend? Wie wird meine Partnerin oder mein Partner auf die fehlende Brust reagieren? Werden sie/ihn die Narben nicht abstoßen? Patientinnen selbst müssen sich an ihren neuen Körper gewöhnen - ebenso wie ihre Partnerinnen und Partner. Dies gilt auch für äußerliche Folgen anderer Krebserkrankungen, wie zum Beispiel bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich oder durch Krebsoperationen, die nachfolgend ein Stoma notwendig machen.
Das sexuelle Verlangen kann auch durch andere Therapien beeinträchtigt werden. So führen antihormonelle Behandlungen meist auch bei jungen Frauen zu Wechseljahresbeschwerden. Die Schleimhaut in der Scheide wird dann trockener, was im Hinblick auf das sexuelle Erleben erhebliche Probleme mit sich bringen kann. Auch andere Medikamente oder störende Narbenschmerzen können das sexuelle Verlangen bremsen. Doch keine Frau, kein Mann ist diesen Behandlungsfolgen hoffnungslos ausgeliefert, vielmehr gibt es Mittel und Wege ihnen zu begegnen. Die Betroffenen sollten sich daher nicht scheuen, auch solche Beschwerden im Gespräch mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt zu thematisieren.
Jüngere Krebspatientinnen und Krebspatienten sehen sich mit potenzieller und teils unumgänglicher Infertilität nach einer onkologischen Behandlung konfrontiert. Die Einschränkung der persönlichen Lebensplanung in dieser bedeutenden Frage kann sowohl psychische, als auch partnerschaftliche Krisen nach sich ziehen.